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... Geologisches über den Eiszeitlichen Erlebnispfad

 

Vegetation der Gegenwart - Einfluss der Eiszeit

 

Bodenentwicklung

Zum vergrößern bitte klickenWo Eis ist, existiert kein Leben, so glaubt man allgemein, und doch existieren Algen und Bakterien sowohl im wie auch auf dem Eis. So konnten kürzlich 120000 Jahre alte Bakterien, die aus einem 3000m tiefen grönländischen Eiskern isoliert wurden, wieder aktiviert werden. Ebenso wachsen auf und im arktischen Schnee Algen, die sich von Wasser, Kohlendioxid, Sonnenlicht und Mineralstoffen ernähren. Die Minerale beziehen sie aus Windablagerungen oder sogar aus der Luft. Von diesen Algen gibt es nicht nur eine Art, sondern man kennt davon bereits 350.

Vor ca. 3,8 Milliarden Jahren entwickelten sich durch photochemische Prozesse - noch im anaeroben Bereich - organische Verbindungen, aus denen sich dann erste Lebensformen entwickelten. Mit dem Beginn der oxygenen Photosynthese durch Cyanobakterien stieg der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre bis auf den heutigen Wert von 21% an. Erst dann - vor etwa 600 Millionen Jahren - begann die Evolution der vielzelligen Mikroorganismen.

Pflanzen besiedelten den Boden, starben ab und werden nun von einer Vielzahl von Bodenorganismen (Edaphon) zerlegt, zersetzt und umgewandelt in unterschiedlichste Substanzen. Das Abbauprodukt abgestorbener pflanzlicher und tierischer Substanz bezeichnet man als Humus. Am Umwandlungsprozess sind unzählige verschiedene Individuen beteiligt. Nachfolgende Tabelle soll einen Eindruck vermitteln von Art und Anzahl der beteiligten Organismen. Ebenso ist ein Blick in die durchschnittliche Zusammensetzung eines Landbodens aufschlußreich. Weitere sehr interessante Einzelheiten können zur Vertiefung und zum besseren Verständnis abgerufen werden unter der Adresse: www.hypersoil.uni-muenster.de

 

Übersicht über die Individuenzahlen und Biomassen wichtiger Bodenorganismen in Böden Mittel - und Nordeuropas (bezogen auf eien Bodenkörper von 1m² Oberfläche und 30 cm Tiefe)

 

Individuenzahl Biomasse
Durchschnitt Optimum Durchschnitt Optimum
"Mikroflora"
Bakterien1 Billion1000 Billionen50500
Strahlenplize (Aktinomyceten)10000 Milliarden10 Billionen50500
Pilze1000 Milliarden1 Billionen1001000
Algen1 Million10000 Milliarden115
"Mikrofauna"
Geißeltierchen (Flagellaten)0,5 Billion1 Billionen10100
Wurzelfüßer (Rhizopoden)0,1 Billionen0,5 Billionen10100
Wimperntierchen (Ciliaten)1 Milliiarde100 Milliarden10100
"Mesofauna"
Rädertiere (Rotatoria)250006000000,010,3
Fadenwürmer (Nematoden)1 Million20 Millionen120
Milben (Acarinen)100000200000226
Springschwänze (Collembolen)500004000000,610
"Makrofauna"
Enchytraeiden10000200000226
Schnecken Gastropoda501000130
Spinnen (Araneen)502000,21
Asseln (Isopoden)502000,51,5
Doppelfüßer (Diplopoden)15050048
Hundertfüßer (Chilopoden)503000,42
übrige Vielfüßer (Myriopoden)10020000,051
Käfer und Larven (Coleopteren)1006001,520
Zweiflüglerlarven (Dipteren)1001000115
übrige Insekten15015000115
"Megafauna"
Regenwürmer (Lumbriciden)8080040400
Wirbeltiere (Vertebraten)0,00010,10,110