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Vergleich der plattentektonischen Situation der Erde

 

Vergleich der plattentektonischen Situation der Erde mit der „zeitgleichen” Beschreibung der jeweiligen erdgeschichtlichen Verhältnisse des heutigen Deutschlands, speziell der Wedemark als Teil Norddeutschlands.

Links:
Plattentektonische Entwicklung der Erde.

Rechts:
Als die Wedemark und die Brelinger Berge am Äquator lagen. Ein Blick in die Zeitabschnitte der Vergangenheit.

Die Bildung erster fester Erdkruste (Kraton) geschah etwa zwischen 3,0 – 3,3 Milliarden Jahren vor heute; sie führte dann zwischen 2,5 und 2,7 Ga. Jahren zu einem ersten Großkontinent. Dieser zerfiel später in viele kleine Kontinente. Man nimmt an, dass sich in der Erdgeschichte fünf solcher Zyklen abspielten und wir in einer Frühphase eines sechsten leben. Bevor sich in der Zeit von etwa 3,6 Milliarden der Superkontinent Pangea bildete entstand und zerfiel ein früherer und teilerforschter namens Rodinia vor etwa 1 Milliarden Jahren. Nach dessen Zerfall entstanden aus den Großkontinenten Laurassia und Rodinia der alle damalige Landmassen umfassende Kontinent Gondwana. Im Präkambrium vor etwa 2,4 Milliarden Jahren und vor etwa 700 Millionen Jahren gab es auf der Erde die ersten Eiszeiten. Zeugnisse der letztgenannten kennt man aus Norwegen, Schottland und der Normandie.

(L) Kambrium 540 – 500 Ma.:
Der Superkontinent Rodinia zerfällt in zahlreiche Einzelkontinente; die meisten lagen in Äquatornähe, auch Avalonia (Baltica), welches heute das Fundament Norddeutschlands, Mittelenglands und Neufundland bildete.

(L) Ordovizium 500 – 435 Ma.:
Geotektonisch eine ruhige Phase; Sowohl der Kleinkontinent Avalonia löst sich vom Nordrand Gondwanas wie auch die Inselkette Amorica (böhmisches und iberisches Massiv), beide driften entlang des 30° südlichen Breitengrades nach Norden, verschmelzen und stoßen dann mit dem Kleinkontinent Baltica zusammen. Die Kontaktgrenze wird heute als Tonquist-Linie bezeichnet und liegt auf Bornholm offen.
Brasilien und Nordwestafrika erlebten eisige Zeiten. Anfangs lagen Brasilien und später Nordafrika am Südpol und beide wurden von einer kilometerdicken Eisschicht bedeckt. Andere Teile beider Erdteile lagen unter Wasser. Der heutige Pazifische Ozean befand sich unter dem Nordpol.

(L) Silur 435 – 410 Ma.:
Von Nordwesten her nähert sich Laurentia (dem heutigen Nordamerika mit Grönland, Nordirland und Schottland) dem bereits zusammengeschlossenen Avalonia/Baltica- Komplex; dessen Kollision lässt das kaledonische Gebirge des schottischen Hochlandes und Norwegens entstehen. Der neue Großkontinent wird Laurussia genannt.

(L) Devon 410 – 355 Ma.:
Laurussia (auch Old-Red-Kontinent genannt), Sibiria und Gondwana bilden die Kauptkontinente.
Der Tafelberg bei Kapstadt zeigt Spuren einer Eisbedeckung; er lag unter dem Südpol.

(R) Devon 410 – 355 Ma.:
Deutschland liegt nahe dem Äquator und bildet zum Teil die Küste des Old- Red- Kontinents, dessen durch Eisenhydroxid braun gefärbte Sandsteine von Flachwassersedimenten stammen. Norddeutschland steht unter Wasser, nur der Harz ragt hervor. Das Rheinische Schiefergebirge bildet die Küste.

(L) Karbon 355 – 295 Ma.:
Die Kollision Laurussias mit Gondwana führt zur Bildung von Hochgebirgen, die auch unter dem Namen „Variskische Orogenese” bekannt ist. Es entstehen die europäischen Mittelgebirge, wie auch der Ural und die Appalachen. Im Süden der Erde gab es eine Vereisung.
Auch in dieser Zeit herrschte zeitweise Eiszeit.

(R) Karbon 355 – 295 Ma.:
Das Meer zog sich nach Norden zurück und ein bis Schottland bedecktes Sumpfgebiet entwickelte sich. Ausgedehnte Wälder wuchsen. Das mitteleuropäische Faltengebirge (variskisches Gebirge) entstand und sein Abtragungsschutt begrub die Wälder. Nach Jahrmillionen wurden sie bis zu 1000 m dicken Kohleschichten gepresst. Auf der Südhalbkugel herrscht die sog. permokarbonische Vereisung.

(L) Perm 295 – 250 Ma.:
Der Superkontinent Pangea ist entstanden. Er reicht von Pol zu Pol. Umgeben war Pangea vom Ozean Panthalassa und seiner riesigen Bucht Tethys. Das Mittelmeer ist ein Rest der Tethys.

(R) Perm 295 – 250 Ma.:
Das mitteleuropäische Faltengebirge lässt an vielen Stellen Magma hervorquellen. Gleichzeitig senkt sich in Norddeutschland der Boden und das Meer kehrt mehrfach zurück. In den Trockenperioden verdampft das Wasser und so bilden sich Schicht um Schicht bis zu 1000m mächtige Salzablagerungen. Der Hoper Salzstock stammt aus dieser Zeit und ist das plastische Ergebnis der Kraft der auf den Salzflächen auflagernden Erdmassen (Diapire). Am Ende des Perm gibt es das größte Massensterben von Fauna und Flora, wahrscheinlich verursacht durch Bildung von Halogenkohlenwasserstoffen.

(L) Trias 250 – 203 Ma.:
Fortsetzung des trockenen Klimas. Kordilleren und Anden entstehen. Die Pole liegen im Meeresbereich. Das Klima wird wärmer.

(R) Trias 250 – 203 Ma.:
Anfangs herrschte ein wüstenähnliches Klima. Dünensand und vertrocknender Flußsschlamm werden zu Buntsandstein. Danach wird Deutschland wieder zum flachen Randmeer, der Ostsee vergleichbar; sein Muschelkalk sind seine Zeugen. In der dritten Epoche (Keuper) wurde das Land wieder zum Sumpfgebiet.

(L) Jura 203 – 135 Ma.:
Pangea zerbricht. Afrika, Südamerika, Indien und China nehmen erste Konturen an. Die Ozeane wie Atlantik und Indischer Ozean formen sich.

(R) Jura 203 – 135 Ma.:
Flaches breites Meer breitet sich aus. Deutschland zeigt sich über weite Strecken nur als einzelne Inselgruppen. Auch die Wedemark steht wieder unter Wasser. Es ist die Zeit der Saurier und Krokodile; die ersten Vögel erheben sich in die Lüfte.

(L) Kreide 135 – 65 Ma.:
Die Kontinente triften weiter auseinander und beginnen die heutige Position einzunehmen. Rocky Mountains, Pyrenäen und Alpen entwickeln sich weiter. Antarktis gerät wieder in den Bereich des Südpols und damit tritt eine erneute Vereisung ein.

(R) Kreide 135 – 65 Ma.:
Die Wedemark ist Teil des norddeutschen meerüberfluteten Becken. Saurier sterben aus, Krokodile überleben. Die Kreidefelsen Rügens stammen aus dieser Zeit. Am Ende dieser Epoche beginnen sich Alpen, Harz und das Wiehengebirge zu erheben. Das Mittelmeer entsteht.

(L) Tertiär 65 – 2.7 Ma.:
Aktuelle Lage der Kontinente ist fast erreicht. Arabien und Afrika beginnen sich voneinander zu entfernen.

(R) Tertiär 65 – 2.7 Ma.:
bis etwa vor 10 Millionen Jahren ist Norddeutschland wieder einmal vom Meer bedeckt. Die Alpen und das Himalaya-Gebirge entstehen.

(L) Quartär 2.7 Ma. – heute:
Aktuelle Situation. Die Erdplatten wandern mit einer Geschwindigkeit zwischen 1 und 9 cm/Jahr entweder voneinander weg oder aufeinander zu; das sind 10 – 90km in 1Millionen Jahre bzw. 1000km in 1 Milliarde Jahren.
Heute leben wir noch in einer Eiszeit, denn beide Pole sind von Eis bedeckt; innerhalb dieser Eiszeit leben wir seit 10000 Jahren in einer Warmzeit.

(R) Quartär 2.7 Ma. – heute:
von Skandinavien vorrückendes Inlandeis bedeckt mehrfach die norddeutsche Tiefebene und hinterlässt die Brelinger Berge.

(L) In 150 Millionen Jahren
Die atlantische Platte schiebt sich unter die Ostküste Nord- und Südamerikas und beendet das Auseinandertriften Afrikas und Amerikas. Allmählich kommen sie sich näher.

(L) In 250 Millionen Jahren
Die verschiedenen Kontinente schließen sich wieder zu einer einzigen „Platte” zusammen. Ein kleiner Ozean wird eingeschlossen.

Von den 4600 Millionen Jahren der Erdzeit werden geologisch nur etwa 12% beschrieben, ab 540 Millionen Jahren beginnt mit der Ära Präkambrium das Paläozoikum. Norddeutschland liegt zu 80% der beschriebenen Zeit unter Wasser.